Die Garzweiler-Serie
im Blick über ein Jahrzehnt
Der Flug über das Gebiet des Braunkohletagebaus Garzweiler gehört zu den faszinierendsten und gleichzeitig befremdlichsten Eindrücken, die man aus der Luft über die Eingriffe des Menschen auf seine Umwelt gewinnen kann. In Jahrmillionen gespeicherte Energien werden hier in wenigen Jahrzehnten freigesetzt, um unseren Energiehunger zu stillen. Die schiere Ausdehnung des mehrere Quadratkilometer großen Areals vermittelt dem Betrachter aus der Luft, daß die Auswirkungen nicht lokal begrenzt bleiben können. Die zehn Jahre, die zwischen dem frühesten und dem letzten Bild dieser Serie liegen, haben das Problem des Klimawandels durch CO2 gerade erst bewußt werden lassen. Lokal bleiben hier nur die Folgen, die man mit dem Verschwinden ganzer Ortschaften direkt wahrnimmt.
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Der Tagebau Garzweiler I entlang der A46 bei Jüchen
im Abstand von 10 Jahren aus der identischen Perspektive
Die beiden folgenden Aufnahmen sind Vergleichsaufnahmen im Abstand von 10 Jahren aus derselben Perspektive. Sie zeigen, wie das Abbaugebiet in diesem Zeitraum entlang der A46 von Osten nach Westen gewandert ist und im vorderen Teil wieder aufgeschüttet und "renaturiert" wurde. Das "Loch" ist in diesem Zeitraum um rund 5 Km nach Westen gewandert. Dabei wurden rund 10 Milliarden Kubikmeter Erdreich umgeschichtet.
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Februar 1998, Garzweiler und A46 bei Jüchen, Blick nach Westen.

Februar 2008, dieselbe Perspektive 10 Jahre später.

Garzweiler I bei Jüchen, Februar 1998, Blick nach Nordwesten.

Garzweiler I bei Jüchen, Februar 1998, Blick nach Norden.

In mehreren Terrassen fressen sich die Braunkohlebagger von Osten nach Westen.

Grevenbroich-Neurath. Bau eines weiteren Braunkohlekraftwerks bei Garzweiler.
Ein Großteil der Förderung des Braunkohletagebaus wird in den nahegelegenen Kraftwerken direkt in Strom (und Abfallwärme) umgesetzt.
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Februar 2008. An dieser Stelle lag einst die Ortschaft Ötzenrath.
Als letztes Bollwerk gegen die Bagger ist noch die "Obstwiese" des BUND geblieben. Schon vom Krater verschluckt ist die Autobahn A44, die jenseits von Ötzenrath verlief.
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